Der Bauvertrag ist die Grundlage für den gesamten Hausbau und regelt die wichtigsten Voraussetzungen für die Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Bauunternehmen. Ob es sich um einen Fertighausbau handelt oder um den Neubau eines individuellen Hauses, der Bauvertrag ist von zentraler Bedeutung. In diesem Beitrag erfährst Du, warum der Bauvertrag so wichtig ist, was er beinhalten sollte und welche Fallstricke Du vermeiden kannst.
Inhalt
Was ist ein Bauvertrag?
Der Bauvertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag zwischen dem Bauherrn und dem Bauunternehmen. Er regelt die Bau- und Leistungsbeschreibung, die Vergütung, Zahlungsmodalitäten, Liefertermine, Gewährleistungsansprüche und viele weitere wichtige Punkte des Bauvorhabens. Der Bauvertrag ist ein Werkvertrag, bei dem das Bauunternehmen als „Werkersteller“ verpflichtet ist, das Fertighaus oder Gebäude entsprechend den Vorgaben des Bauherrn zu errichten.
Da der Hausbau mit hohen Kosten verbunden ist, sollten sowohl der Bauherr als auch das Bauunternehmen den Vertrag sorgfältig prüfen und besprechen, um späteren Konflikten vorzubeugen.
Warum ist der Bauvertrag so wichtig?
Ein sorgfältig ausgearbeiteter Bauvertrag schützt sowohl den Bauherrn als auch das Bauunternehmen. Durch die klare Festlegung der Leistungen, Termine und Kosten werden Missverständnisse und Streitigkeiten während des Bauprojekts vermieden. Insbesondere bei Fertighäusern ist der Vertrag entscheidend, da er alle wichtigen Rahmenbedingungen regelt und dafür sorgt, dass der Bau im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und den individuellen Wünschen des Bauherrn erfolgt.
Was sollte ein Bauvertrag enthalten?
Ein Bauvertrag für den Hausbau sollte immer die folgenden Punkte beinhalten:
Kauf- und Liefervereinbarung: Es wird genau festgelegt, welche Materialien geliefert werden und wann sie zur Verfügung stehen.
Bau- und Leistungsbeschreibung: Eine detaillierte Auflistung aller Bauleistungen, inklusive Sonderwünschen des Bauherrn.
Technische Merkblätter: Hier werden technische Details und Anforderungen für den Bau festgelegt.
Planungsunterlagen: Der Vertrag sollte alle relevanten Planungsdokumente wie Entwürfe und Genehmigungen beinhalten.
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Die AGB des Bauunternehmens sind ebenfalls ein fester Bestandteil des Vertrags.
Abnahmebedingungen und Gewährleistung: Klare Regelungen zur Abnahme des Bauvorhabens und zu den Gewährleistungsansprüchen des Bauherrn.
Der Bauvertrag als Werkvertrag
Ein Fertighaus unterliegt nicht dem Kaufrecht, sondern dem Werkvertragsrecht. Das bedeutet, dass der Vertrag nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) abgeschlossen wird. In diesem Fall verpflichtet sich das Bauunternehmen, das Haus zu erstellen, und der Bauherr verpflichtet sich zur Zahlung des vereinbarten Werklohns. Der Vertrag sollte neben den Bauleistungen auch die Abnahme, den Zahlungsplan und Vertragsstrafen bei Verzögerungen oder Qualitätsmängeln regeln.
Der Unterschied zwischen VOB und BGB im Bauvertrag
VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) und BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) sind zwei rechtliche Grundlagen, die für Bauverträge relevant sind. Die VOB regelt vor allem öffentliche Bauaufträge, während die BGB-Regelungen hauptsächlich private Bauverträge betreffen.
Viele Fertighausanbieter greifen bei ihren Verträgen auf die VOB Teil B zurück, da sie klare Regelungen für die Bauausführung und Vertragsbedingungen bietet. Die VOB enthält ebenfalls Bestimmungen für Baumängel, Zahlungsfristen und Vertragsstrafen. Wenn Du mit einem privaten Bauunternehmen zusammenarbeitest, ist es jedoch auch möglich, den Vertrag nach den BGB-Regeln abzuschließen.
Rücktrittsrecht und Vorbehalte im Bauvertrag
Ein wichtiger Punkt im Bauvertrag ist das Rücktrittsrecht und mögliche Vorbehaltsklauseln. Dies ist besonders relevant, wenn bestimmte Bedingungen noch nicht erfüllt sind, wie der Kauf des Grundstücks oder die Finanzierung des Bauvorhabens. In solchen Fällen wird häufig eine Vorbehaltsklausel eingeführt, die festlegt, dass der Vertrag nur unter bestimmten Bedingungen in Kraft tritt.
Die Prüfung des Bauvertrags
Der Bauvertrag sollte stets gründlich geprüft werden, bevor er unterzeichnet wird. Es ist ratsam, sich von einem Fachanwalt für Baurecht oder einem Berater der Verbraucherschutzverbände Unterstützung zu holen. Ein juristischer Beistand kann Dir helfen, die rechtlichen Fallstricke zu vermeiden und sicherzustellen, dass der Vertrag alle notwendigen Regelungen zu den Kosten, Terminen und Leistungen enthält.
Fazit: Bauvertrag – Die Grundlage für einen erfolgreichen Hausbau
Der Bauvertrag ist ein entscheidendes Dokument, das die Grundlage für den erfolgreichen Bau Deines Hauses bildet. Er legt nicht nur fest, welche Leistungen erbracht werden, sondern schützt Dich als Bauherrn auch vor unvorhergesehenen Risiken und Finanzproblemen. Stelle sicher, dass Du den Bauvertrag gründlich prüfst und alle wichtigen Punkte wie Leistungsbeschreibung, Termine und Zahlungsmodalitäten berücksichtigt werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.