Der Aushub für die Bodenplatte oder den Keller ist einer der ersten Schritte beim Bau eines Hauses, insbesondere beim Fertighausbau. Bevor die eigentliche Bauphase beginnt, muss der Boden für die Fundamentplatte oder den Keller ausgehoben werden. Die Kosten für den Aushub hängen dabei maßgeblich von der Bodenbeschaffenheit ab. In diesem Beitrag erfährst Du, wie die Aushubkosten berechnet werden, welche Bodenklassen es gibt und was Du bei der Planung berücksichtigen solltest.
Inhalt
Was ist der Aushub für die Bodenplatte oder den Keller?
Der Aushub bezeichnet das Entfernen von Erde, um Platz für die Bodenplatte oder den Keller zu schaffen. Je nach Bauvorhaben wird der Aushub unterschiedlich tief und umfangreich sein. Wird lediglich eine Bodenplatte benötigt, ist der Aushub in der Regel flacher. Soll jedoch ein Keller gebaut werden, müssen die Aushubarbeiten entsprechend tiefer ausfallen.
Die Aushubkosten sind ein wichtiger Bestandteil der Baunebenkosten und sollten bereits frühzeitig in Deine Finanzplanung aufgenommen werden. Diese Kosten werden in der Regel pro Kubikmeter abgerechnet und hängen von der Bodenbeschaffenheit ab.
Wie werden die Aushubkosten berechnet?
Die Kosten für den Aushub werden in der Regel pro Kubikmeter Erdreich berechnet. Der genaue Preis variiert je nach Bodenklasse und den spezifischen Gegebenheiten des Baugrundes. Eine pauschale Berechnung lässt sich nicht vornehmen, da Faktoren wie Bodenart, Tiefe des Aushubs und Zugang zur Baustelle Einfluss auf den Preis haben.
Im Durchschnitt können Aushubkosten bei etwa 4 Euro pro Kubikmeter für mittlere Bodenarten liegen. Wenn Du zum Beispiel 1.000 Kubikmeter Erdreich ausheben musst, können die Aushubkosten schnell bei ca. 4.000 Euro liegen.
Die unterschiedlichen Bodenklassen
Die Bodenklasse hat einen direkten Einfluss auf die Kosten des Aushubs. Es gibt insgesamt 7 Bodenklassen, die sich nach der Bodenbeschaffenheit und der Aushebbarkeit des Materials unterscheiden:
Bodenklasse 1: Die oberste Bodenschicht, der Mutterboden – leicht auszuheben.
Bodenklasse 2: Boden mit hohem Wassergehalt – leicht auszuheben, aber schwerer zu bearbeiten.
Bodenklasse 3: Leicht lösbare Bodenarten wie Kies und Sand – einfach auszuheben.
Bodenklasse 4: Mittelschwer lösbare Bodenarten – auszuheben, aber mit mittlerem Aufwand.
Bodenklasse 5: Schwer lösbare Bodenarten – schwieriger auszuheben, kostet mehr.
Bodenklasse 6: Felsiger Boden – schwer auszuheben, hohe Kosten.
Bodenklasse 7: Sehr felsiger, tiefer Boden, der nur schwer lösbar ist – sehr hohe Kosten und Aufwand.
Die Bodenklasse beeinflusst nicht nur den Preis des Aushubs, sondern auch die Art der Maschinen, die für den Aushub benötigt werden, sowie die Arbeitszeit und den Aufwand des Bauunternehmens.
Beispielrechnung für Aushubkosten
Wenn Du ein Grundstück mit mittlerem Boden (Bodenklasse 3-5) hast und der Aushub 4 Euro pro Kubikmeter kostet, kannst Du die Kosten wie folgt berechnen:
Aushub pro Kubikmeter: 4 €
Aushubvolumen: 1.000 m³
Gesamtkosten für den Aushub: 4.000 €
Das Beispiel zeigt, dass der Aushub bei 1.000 Kubikmetern Erdreich und einem Preis von 4 Euro pro Kubikmeter insgesamt 4.000 Euro kosten würde. Diese Kosten sind in den meisten Fällen Baunebenkosten, die Du beim Fertighausbau einplanen solltest.
Zusatzkosten für den Aushub
In vielen Fällen wird der Aushubpreis nur für das Aushubvolumen berechnet, aber der Abtransport des Erdmaterials muss zusätzlich berücksichtigt werden. Wenn das ausgehobene Material nicht auf dem Grundstück bleiben kann oder wenn es entsorgt werden muss, fallen zusätzliche Transportkosten und Entsorgungskosten an.
Ein weiterer Faktor, der die Kosten beeinflussen kann, ist der Zugang zur Baustelle. Wenn der Aushub mit großen Maschinen durchgeführt werden muss, die schwer auf das Grundstück zu bringen sind, kann dies die Kosten erhöhen.
Fazit: Aushubkosten im Bauvorhaben einplanen
Die Aushubkosten für die Bodenplatte oder den Keller gehören zu den wichtigen Baunebenkosten, die Du beim Hausbau berücksichtigen musst. Die Kosten hängen von der Bodenklasse, der Tiefe des Aushubs und den spezifischen Gegebenheiten des Baugrunds ab. Es ist ratsam, den Aushub bereits frühzeitig in die Finanzplanung einzubeziehen, um unerwartete Überraschungen zu vermeiden.
Wenn Du Dir unsicher bist, welche Bodenklasse auf Deinem Grundstück vorliegt, empfiehlt es sich, ein Bodengutachten durchführen zu lassen, um genauere Informationen über den Boden und die damit verbundenen Aushubkosten zu erhalten.